Spätestens seit der Verbreitung von Radio und Hörfunk im frühen 20. Jahrhundert ist klar: Luft ist ein Übertragungsmedium mit globaler Reichweite. echos von übermorgen erprobt mit technisch-spekulativen Mitteln, wie Botschaften aus möglichen Zukünften entschlüsselt und sinnlich erfahrbar werden.
Über ein Do-it-yourself-Interface begeben sich Besuchende auf Spurensuche. Per Ultraschall tasten sie den Luftraum ab, senden und empfangen Signale. Böckmann und Castro nutzen dafür Elemente aus Soft-Robotik und Radiokommunikation. Dabei können einzelne Fragmente und kurze Sequenzen empfangen werden. Diese lassen alternative Ansätze von urbanem Zusammenleben und andere Formen von Technologie.
Das Szenario ist ein Gegenentwurf zu kommerziellen Vorstellungen von automatisierten »Smart Cities«. Es entsteht der Eindruck einer anderen Stadt, geprägt von offener Vernetzung, dezentraler Kommunikation und Open-Source-Prinzipien. Die Zukunftsentwürfe solcher ›atmenden Städte‹ stehen im Zeichen einer Biologisierung der Technik. Die Ästhetik der Arbeit ist entsprechend von einem Zusammenspiel aus organischen und technischen Materialien geprägt: Wollfilz, Latex, Speckstein, Membranpumpen, LCD-Screens.
Animation: Protean Clouds von NIMITZ